Home  |  Geschichte  |  vor der Sanierung  |  während der Sanierung   |   fertig!

 

  Geschichte

 

   
   

   
   Schriftzug über dem Eingang Koppenplatz 11

 

  
   Historische Postkarte (Datum und Quelle unbekannt)

 

  
   Kubuszeichnung

 

  
   Inschrift am Denkmal im Garten des ehem. Hollmannstifts 

 

  
   Historische Flurkarte von 1849

 

  
   Aktuelle Flurkarte (vor Bau des Neubaus Koppenplatz 11a)

 

 

Das Gebäude

Die Hollmannsche Wilhelminen-Amalienstiftung wurde im Jahr 1829 von dem Berliner Kaufmann Karl Friedrich August Hollmann gegründet. Der Bau des Stiftshauses erfolgte einige Jahre später in mehreren Bauabschnitten.

In den Jahren 1837 bis 1839 wurde an der Linienstraße 163-165 der erste Teil errichtet - ein symmetrisches Gebäude mit elf Fensterachsen und einem Saal zum Garten. Von 1850 bis 1875 entstanden die Gebäudeteile am Koppenplatz 11 sowie der charakteristische Turmeckbau an der Linienstraße.

Der Gebäudekomplex weist eine schlichte, klassizistische Formensprache auf, wie sie von der Berliner Bauakademie seinerzeit vorgegeben war: streng gegliederte Fassaden mit Putzquaderung, durchlaufende Gesimse, ein sorgfältig ausgebildetes Portal sowie die Rhythmisierung durch ein Risalit mit Pilastern und Arkadenfenstern.

In der DDR wurde das Gebäude als Altenheim genutzt, nach der Wende stand es einige Zeit leer. Von 2003 bis 2006 wurde die denkmalgeschützte Anlage aufwändig in moderne Eigentumswohnungen umgewandelt, die Fassaden sowie der parkähnliche Garten wurden entsprechend den Auflagen des Denkmalschutzes instand gesetzt. In der Baulücke am Koppenplatz 11a wurde ein Neubau errichtet.

 

Der Stifter

Karl Friedrich August Hollmann wurde am 31. Dezember 1776 in Uetz (Altmark) geboren. Mit seinem Berliner Geschäft an der Contrescarpe 8, der heutigen Münzstraße, brachte es der Tuch- und Seidenkaufmann zu erheblichem Wohlstand. Hollmann betrachtete es jedoch als seine Aufgabe, sozial schwachen Menschen zu helfen und sein Vermögen größtenteils für Wohltätigkeitszwecke zu verwenden.

1834 verstarb seine Frau Wilhelmine Amalie, geborene Zander. Ihr widmete Hollmann das Stiftshaus am Koppenplatz, in dem "über 55 Jahre alte evangelische Witwen und unverheiratete Frauen des Mittelstandes, die 15 Jahre in Berlin gewohnt haben", ein Zuhause fanden. Im Garten errichtete Hollmann ein kleines Denkmal für seine "Minna", das bis heute erhalten ist.

Neben der Wilhelminen-Amalienstiftung gründete Hollmann 1839 das Luisenstift für verwahrloste und arme Kinder in der Husarenstraße 15, der späteren Hollmannstraße in Kreuzberg.

Für sein soziales Engagement wurde Hollmann 1948 der Ehrentitel "Stadtältester von Berlin" verliehen. Am 27. Mai 1858 starb Hollmann in Berlin. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Jerusalems- und Neue Kirche Friedhof II in Kreuzberg.

 

Der Koppenplatz

Auf dem Areal des heutigen Koppenplatzes wurde 1705 ein Armenfriedhof angelegt - damals noch außerhalb der Stadt Berlin.

Der Ratsverwandte und Stadthauptmann Christian Koppe hatte diesen Friedhof gestiftet sowie ein Armenhaus in der Armenstraße 59 bauen lassen, der späteren Hospital- und heutigen Auguststraße.

Der Armenfriedhof wurde von 1839 bis 1853 schrittweise - auch zugunsten der Hollmannschen Stiftung - aufgelassen und die Straßenführung verändert: Die Große Hamburger Straße führte nun bis zur Linienstraße. Auf dem verbliebenen Teil der ehemaligen Friedhofsfläche entstand der Koppenplatz. Ein Denkmal erinnert an Christian Koppe, der hier selber - so die Inschrift - "mit den Seinigen" begraben liegt.

 

 

 

 

 

QUELLEN:

V. Hübner und Ch. Oehmig (2003): Spandauer Vorstadt in Berlin-Mitte, Michael Imhof Verlag, Petersberg

W. Feyerabend, Th. Raschke, V. Stiller (2004): Durch das Scheunenviertel und die Spandauer Vorstadt, Haude & Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin

Luisenstädtischer Bildungsverein e.V. Berlin, www.luise-berlin.de

Karten: Landesarchiv Berlin, Kartenabteilung

 

 
    www.apartment-in-berlin.net